Resi Runkelrübe ist 2 ¾ Jahre alt, als ihr kleiner Bruder Leo Löwenzahn zur Welt kommt. Resi freut sich schon sehr. Doch alles ist nun plötzlich ganz anders. Mama muss sich ständig um Leo kümmern, um den sich nun fast alles dreht. Das findet Resi überhaupt nicht gut. Sie muss Flagge zeigen! Aber bald erkennt Resi Runkelrübe, dass es eigentlich ganz schön ist, eine große Schwester zu sein.
Dieser Band geht auf die Momente ein, in denen das größere Kind plötzlich Eifersucht verspürt oder Verlustängste zeigt und nimmt entsprechende Themen auf: Das Baby, Leo, trinkt an Mamas Brust, es liegt plötzlich im angestammten Kinderwagen und bekommt auch noch andauernd Geschenke. Das größere Kind Resi wiederum muss oft leise sein, langweilt sich und will eines Morgens nicht in die Kita gehen. Am Ende aber wird deutlich: Resis Gefühle werden von den Eltern sehr ernst genommen, doch sie schafft es auch, Kompromisse einzugehen, damit es allen gut geht. Und schließlich freut sie sich wirklich darüber, dass ihr kleiner Bruder Leo nun, ebenso wie sie, zur Familie gehört.
Lesealter: 2-4 Jahre
Autorin: Cosima Bellersen Quirini - www.cos21.de
Illustrator: Rainer Demattio - www.rainer-demattio.de
ISBN: 9783754141809
epubli
Bella Q. und Johanne Bellersen
Die Allerbande Bd.1: Das geheime Labor
Die Neue in der Klasse heißt Hannah und ihr Zuhause, ein altes Fachwerkhaus mit einer Apotheke im Erdgeschoss und mitten in der Stadt, steckt voller Geheimnisse. Durch Zufall entdeckt sie im alten Kellergemäuer einen Hohlraum und darin die vergilbten Pläne eines geheimen Labors. Aufgeregt berichtet Hannah ihren neuen Klassenkameraden von der Entdeckung. Bald darauf verschwinden in der Stadt plötzlich immer wieder Haustiere und für die jungen Detektive beginnt ein gefährliches Abenteuer, das die Kinder nicht nur zusammenschweißt, sondern auch Mut und Köpfchen erfordert.
Weitere Infos:
http://www.kinderbuch-info.de/nach-alter/ab-8-jahren/die-allerbande-das-geheime-labor
gebunden, 272 Seiten
Essencia Verlag
ISBN-10: 3868790209
ISBN-13: 978-3868790207
Lesealter: 8 - 12 Jahre
...
„Das wird schon, Hannah“, versuchte Quinnie sie zu trösten, und knotete sich dabei den Gürtel fester um ihren hellen Mantel, „lass ihnen allen einige Tage Zeit.“
Hannah nickte. Die Lehrerin sah nett aus. Sie hatte so schöne blonde Locken. Und sie trug einen Mantel wie Mama auch einen gehabt hatte. Den zog Mette jetzt oft an.
„Ich glaube, mit Henrietta und den beiden Jungs wirst du dich bald gut verstehen.“
„Meinen Sie wirklich?“
Frau Quint nickte und fuhr fort: „Das Haus an der Stechbahn, in dem du jetzt wohnst, ist es das mit der alten Apotheke unten drin?“
„Ja.“
Quinnie sah sie heiter an. „Dann wünsche ich euch viel Freude in dem Haus.“
„Danke.“ Hannah überlegte. „Hat es mit dem Haus etwas Besonderes auf sich?“
Quinnie zögerte einen Augenblick und sagte dann lächelnd mit ihrer festen Lehrerinnenstimme: „Nein. Außer dass es von dort aus einen Gang geben soll zum Schloss, wüsste ich nichts. Aber weißt du
denn, was die Stechbahn früher war?“
„Nö“, antwortete Hannah, schwankend zwischen Interesse und Langeweile.
„Das war der mittelalterliche Turnierplatz. Die Apotheke, die übrigens schon 1530 erbaut worden ist, war bis 1849 fürstliche Hofapotheke. In das Pflaster vor der Apotheke ist ein Hufeisen
eingelassen. Genau an der Stelle, an der der Sage nach Herzog Otto, der auch der Großmütige genannt wurde, während eines Turniers vom Pferd gestürzt sein soll und dabei angeblich den Tod gefunden
hat. Als ich noch ein Kind war, sagten die Leute, dass es Glück bringe, wenn man über dieses Hufeisen springt. Versuch es einfach auch mal. Aber jetzt muss ich los. Daheim wartet mein Sohn auf
mich.“ Damit ließ sie das Mädchen stehen und eilte Richtung Schlosspark.
Nachdenklich sah Hannah der Lehrerin hinterher und stapfte in Richtung nach Hause. Eigentlich stufte sie Geschichte bislang nicht als übermäßig aufregend ein. Aber was Quinnie erzählt hatte, fand
sie sehr spannend.
***
Vor ihrem neuen Zuhause angekommen, suchte sie das Pflaster nach dem Hufeisen ab und sprang mehrmals darüber. „Schaden kann es ja nicht“, murmelte Hannah.
Dann ging sie in die Apotheke, um nach ihrem Vater zu sehen, aber er war leider gerade in der Stadt unterwegs. Anschließend nahm sie die Treppe nach oben in den ersten Stock im Galopp. Zu
aufregend war der erste Tag gewesen! Oben warf Hannah die Schultasche in die Ecke an der Garderobe und ging in die Küche, wo Mette gerade dabei war, Nudeln zu kochen. Zugleich kam Bibiane
hektisch in die Küche gerannt und rief: „Wo ist die Spinne? Hat sie jemand gesehen? Sie ist auf Freigang.“
Sie sahen sich um.
Bertha marschierte gerade gemächlich über den Küchentisch.
„Ihhh, mach sie weg“, rief Hannah angeekelt. Doch Bibiane antwortete gelassen: „Das Tierchen braucht doch auch mal Auslauf.“
„Bibi, nimm sie bitte vom Tisch, es gibt gleich Essen“, bat Mette und strich sich eine kringelige rotblonde Strähne aus dem Gesicht. An Hannah gewandt ergänzte sie: „Du kannst schon mal den Tisch
decken. Nimm die tiefen Teller.“
Mette schüttete die gar gekochten Nudeln in ein Sieb, während Hannah schweigend vier Teller von dem Geschirr mit dem roten Rand sowie Gabeln und Becher aus dem Schrank nahm. Sie platzierte alles
um Bertha herum, denn Bibiane machte keinerlei Anstalten, das Tierchen in den Käfig zurückzubringen. Bei Mama hätte es das nicht gegeben, dachte Hannah, aber Mette, so sehr sie sich auch bemühte,
sie zu ersetzen, war eben nun mal nicht Mama. Und so blieb Mettes Aufforderung ungehört und die Vogelspinne spazierte während des Essens zwischen den Tellern hin und her. Ein Glück, dass keiner
von ihnen Angst vor Spinnen hatte. Ein Biss war harmlos und bestenfalls so schmerzhaft wie ein Bienenstich. Außerdem war Bertha lammfromm. Insgeheim fand Hannah es total witzig, dass beim
Mittagessen eine Riesenspinne auf dem Tisch spazieren ging. Wo gab es so was wohl sonst? Bei Hea zu Hause? Das konnte sie sich kaum vorstellen. Oder bei Jacob? Der sah viel zu wohlerzogen
aus.
„Wie war’s denn heute, Hannah?“
„Wird schon“, murmelte Hannah noch nicht sehr überzeugt und schob sich eine Gabel Nudeln mit Tomatensahnesoße in den Mund.
„Erzähl.“ Mette sah sie auffordernd an. Hannah berichtete von den Lehrerinnen, von Hea und Carl und Jacob, dem angeblichen Gang zum Schloss und schließlich von dem Hufeisen.
„Wenn man allein in den Keller schaut“, schnaubte Mette schließlich, „erkennt man mühelos das Alter. Mindestens fünfhundert Jahre Staub liegen da rum. Und es dauert wahrscheinlich genauso lang,
bis wir den wieder raus haben. Und warum soll es keinen Gang zum Schloss rüber geben? Ist doch nur ein Katzensprung.“
Hannah schwieg grinsend, sie hatte den Schwestern von dem Loch in den Steinen noch nichts gesagt, und beschloss, sich gleich nach dem Essen dort unten noch etwas näher umzusehen. Wer weiß, was da
außer Staub und altem Papier noch zu finden war.
Sie konnte es kaum erwarten, bis sie endlich mit dem Essen fertig waren. Doch nun war auch noch Rahel dazugekommen. Sie hatten ausgerechnet heute den Körperbau der Spinnen in Bio durchgenommen.
Rahel schmiss sich auf einen freien Stuhl, band ihre ebenfalls roten Haare mit einem Gummiband zusammen und hub sofort an: „Ihr glaubt es nicht, die Viecher haben acht Augen. Und jedes Beinpaar
ist so was wie ein Beinteil von uns. Das erste Paar sind die Füße, dann kommen die Mittelfüße, als drittes Paar die Schienbeine, dann die Knie, Schenkel, Oberschenkel und die letzten Beine sind
die Spinnenhüfte. Witzig, oder? Wir brauchen dafür nur zwei Haxen, aber die armen Biester acht.“
Sie nahm sich von den Nudeln. Hannah beobachtete, währenddessen die Spinne und überlegte, wie man es schaffen konnte, acht Beine zu koordinieren.
„Apropos. Biester. Wo sind die Katzen?“, fragte Rahel kauend und sah sich suchend um. „Mikesch, wo steckst du?“
„Ich habe beide heute früh raus gelassen, damit sie sich schneller eingewöhnen. Mizzi ist wieder da. Aber der Kater müsste auch längst zurück sein.“
...